Maschinenmarkt: Rückgang der Großinsolvenzen im Maschinen- und Anlagenbau 2023

Die Zahl der Großinsolvenzen im deutschen Maschinen- und Anlagenbau sinkt zum vierten Mal in Folge.

Im Jahr 2023 mussten 48 Hersteller und Zulieferer Insolvenz anmelden, sieben weniger als im Vorjahr. Damit erreichen die Insolvenzzahlen wieder das Niveau vor der Corona-Pandemie. Melanie Kraus und Falkensteg Partner Sebastian Wilde werfen im Maschinenmarkt einen genaueren Blick auf die Zahlen. Den kompletten Artikel lesen Sie im Maschinenmarkt

Besonders deutlich ist der Rückgang im Anlagenbau, wo die Zahl der Insolvenzanträge um 71 Prozent von sieben auf zwei Fälle sank. Im Maschinenbau sank die Zahl um 21 Prozent von 28 auf 22 und bei den Herstellern von Metallerzeugnissen um vier Prozent von 25 auf 21. Im Branchendurchschnitt stiegen die Insolvenzen dagegen um 20 Prozent auf 275 Fälle.

Sebastian Wilde, Partner der Unternehmensberatung Falkensteg, äußerte sich zur aktuellen Lage: “Der Maschinen- und Anlagenbau zeigt sich noch robust gegenüber den Polykrisen. Die Branche arbeitet ihre vollen Auftragsbücher ab, aber die rückläufigen Auftragseingänge und die sinkende Investitionsbereitschaft werden in den nächsten zwei Jahren zu erheblichen Problemen führen, die sich in steigenden Insolvenzzahlen niederschlagen werden.” Wilde prognostiziert einen Anstieg der Großinsolvenzen von 48 auf 60, da die Herausforderungen der letzten zwei Jahre bestehen bleiben. Den Gegenwind werden vor allem mittelständische Unternehmen mit 300 bis 500 Mitarbeitern zu spüren bekommen, die die Mehrkosten nicht an ihre Kunden weitergeben können oder deren Einkaufsabteilung nicht über die nötige Marktmacht verfügt. Weiterhin gilt es die Auswirkungen der politischen Entwicklungen, den stockende Bürokratieabbau und den Fachkräftemangel zu bewältigen.

Auch die Finanzierung neuer Projekte bleibt eine Herausforderung, da die Kreditbereitschaft der Banken abnimmt. Das treibt, wenn die Finanzierung überhaupt zustande kommt, die Risikoaufschläge für Kredite weiter in die Höhe. „Manche Unternehmen werden die höheren Kreditkosten gar nicht mehr erwirtschaften können“, befürchtet Restrukturierungsexperte Sebastian Wilde.

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